Holländisches Viertel
Holländisches Viertel

Betritt man den Stadtteil südlich der Kurfürstenstraße, fühlt man sich mitten in Potsdam unversehens nach Holland versetzt. Das Holländische Viertel, auch scherzhaft als "Klein-Amsterdam" bekannt, umfasst vier Karrees mit insgesamt 134 zweistöckigen Häusern.

Das Holländische Viertel präsentiert sich als architektonisches Ensemble, welches die einzige geschlossene holländische Siedlung außerhalb der Niederlande darstellt. Die Fassaden der schmucken Reihenhäuser bestehen durchgehend aus rotem Klinker mit weißen Fugen. Manche der Traufen- und Giebelhäuser besitzen außerdem noch weiß-grüne Fensterläden. Ursprünglich verfügten alle Häuser über einen kleinen Vorgarten, wovon der letzte im Jahr 1928 weichen musste.

Das Holländische Viertel zu bauen, gab Friedrich Wilhelm I., der "Soldatenkönig", in Auftrag. Um den dringend nötigen Ausbau der Garnisonsstadt Potsdam zu bewältigen, bedurfte es einer großen Zahl gut ausgebildeter Handwerker. Diesem "Fachkräftemangel" wollte man durch das Anwerben holländischer Handwerker begegnen. Als Lockmittel sicherte Friedrich Wilhelm I. potentiellen Einwanderern neben einem eigenen Haus auch Gewissensfreiheit und die Aussicht auf ausreichende Arbeitsaufträge zu. So wurde das Holländische Viertel in Potsdam in den Jahren 1732 bis 1742 durch den niederländischen Baumeister Jan Bouman errichtet. Da das Angebot des "Soldatenkönigs" nur wenig Anklang fand, zogen schließlich auch viele Soldatenfamilien, sowie französische und deutsche Künstler und Handwerker in die Siedlung.

Nachdem das Holländische Viertel während des Zweiten Weltkriegs kaum Schäden erleiden musste, fiel es zu DDR-Zeiten immer mehr dem Verfall anheim. Erst in den 1970er Jahren - infolge eines Stadtratsbeschluss - wurde mit der Restaurierung begonnen. Diese erfuhr vor allem nach der Wende einen entscheidenen Schub, als sich mehr und mehr die Hausbesitzer - Künstler, Privatleute, Denkmalpfleger - und private Investoren engagierten.

Das Wohnhaus des Baumeisters Jan Bouman befindet sich in der Mittelstraße 8 und steht zur Besichtigung offen. Es handelt sich hierbei um das erste städtische Siedlungshaus im Potsdam des 18. Jahrhunderts und besteht großteils aus originaler Bausubstanz. Das vollständig erhaltene Ensemble aus Vorderhaus, Hof, einem zusätzlichen Fachwerkgebäude sowie dem Hausgarten gewährt einen Einblick in holländische Wohnkultur des 18. Jahrhunderts.

Heute versprüht das pittoreske Viertel einen ganz besonderen Charme. Kleine Hinterhofkneipen, Galerien, Kunsthandwerksbetriebe und Antiquitätenhandlungen befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu gemütlichen Cafés und einladenden Restaurants. Beim Bummel durch die mal exklusiven, mal eher gemütlichen Boutiquen und Läden werden auch Sie dem ganz besonderen Flair des idyllischen Stadtteils erliegen.

Anlässlich jährlich wiederkehrender Veranstaltungen erstrahlt "Klein-Amsterdam" in besonderem Glanz: Während der Frühling mit dem Tulpenfest eingeläutet wird, lockt im September der traditionelle Töpfermarkt. Im Advent stimmt ein Spaziergang über den holländischen Weihnachtsmarkt - das "Sinterklaasfest" - auf die Feiertage ein. Lassen auch Sie sich vom vielleicht schönsten Stadtteil in Potsdam verzaubern!

Holländisches Viertel Karte

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Musikfestspiele in Potsdam

Im Juni finden erneut die Musikfestspiele in Potsdam statt. In diesem Jahr ist das Thema „Musik und Gärten“ allgegenwärtig. So auch am Eröffnungstag dem 12. Juni. Interessant und einmalig können Sie auch am Fahrradkonzert, 22 Konzerte, Führungen und Besichtigungen an 16 verschiedenen Orten teilnehmen. Für interessierte gibt es eine Opernwerkstatt.

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